ÜBER DEN BENEDIKTPREIS

Die Zielsetzung

Der Benediktpreis von Mönchengladbach wird für wertorientiertes und vor dem Hintergrund der christlichen- abendländischen Erfahrungen in besonderer Weise herausragendes Handeln verliehen.

Mit dem Preis werden grundlegende Beiträge vor allem in den Bereichen Wissenschaft , Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur ausgezeichnet, die beispielhaft für die Zukunft sind.

Der Preis ist mit Urkunde, Plakette und einem Preisgeld von 5.000 Euro ausgestattet. Der Verein „Benediktpreis von Mönchengladbach“ vergibt diesen Preis in Kooperation mit der Stadt Mönchengladbach und mit der Förderung durch die Gladbacher Bank

Entstehungsgeschichte

Seit 1968 wurde in Mönchengladbach durch den Bürger- und Heimatverein in Kooperation mit der Stadt der „Benediktspreis “ an Persönlichkeiten verliehen, die in den Bereichen Forschung, Kunst und Wissenschaft Herausragendes geleistet und sich um Heimat- und Brauchtumspflege besonders verdient gemacht haben. Wegen der Auflösung des Bürgervereins wurde dieser Preis im Jahre 2010 letztmalig vergeben. Seine Fortführung war nicht gesichert.

Mönchengladbacher Bürger wollten sich mit dieser Situation nicht abfinden und begannen im Jahre 2012 mit Überlegungen zu einem Neubeginn, die im Juni 2013 zur Gründung des Vereins „Benediktpreis von Mönchengladbach e. V.“ führten. Dabei handelten sie in der Überzeugung, dass mit der zeichensetzenden Vergabe eines Preises, der den Namen des Benedikt von Nursia führt und seinem Denken verbunden ist, stets eine große Chance wahrgenommen wird: Durch die Auszeichnung herausragender Persönlichkeiten und ihrer jeweiligen beispielhaften Leistungen kann die Wirkkraft verantwortlichen, wertegebundenen Handelns immer wieder öffentlich gemacht werden. Einem Trend zur Nichtakzeptanz verbindlicher Wertegrundlagen bis hin zur Beliebigkeit würde so die Bedeutung fundamentaler, zugleich historisch gewachsener Werte für unser Zusammenleben entgegengestellt.

So entstand aus der Betrachtung der seit Gründung des Benediktinerordens gültigen Regel „ora et labora“ die Idee, den bis in unsere Tage gelingenden Versuch, Glaube und Vernunft in Einklang zu bringen, als Grundlage für die Preisauslobung des erneuerten Benediktpreises zu nehmen. Vor dem Hintergrund aus Tradition und gegenwärtiger Wirksamkeit sollen künftig Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, deren wertorientiertes Handeln vor dem Hintergrund
der christlichen-abendländischen Erfahrungen in besonderer Weise herausragt. Dies drückt sich vor allem in grundlegenden Arbeiten und/oder Taten – auch jüngerer Menschen – in Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Kultur aus, die beispielhaft für die Zukunft sind.

Der Preis ist unabhängig von einem religiösen Bekenntnis und der Zugehörigkeit zu einer politischen Partei.

Der jeweilige Preisträger wird von einem Kuratorium bestimmt, das vom Verein „Benediktpreis von Mönchengladbach“ zu wählen ist. Das Kuratorium soll möglichst das gesamte Spektrum, aus dem die Preisträger laut Satzung kommen können, widerspiegeln.

Die alle zwei Jahre stattfindende Preisverleihung soll um den 21. März (Benedikttag) stattfinden, erstmals am 21.März 2014.

Die Benediktiner in Mönchengladbach

Eine Stadt in benediktinischer Tradition Wegweiser zeigen manchmal den Weg, obwohl sie falsch sind. Der Name unserer Stadt erscheint dann verkürzt: M’gladbach. Dabei ist gerade der weg gekürzte Teil wichtig, weil er auf die Geschichte hinweist: Mönchengladbach!

Fast ein Jahrtausend bestimmten die Benediktinermönche der Abtei St.Vitus die Geschichte von Mönchengladbach. Wer durch unsere Stadt spaziert, findet hier und da einen Stein, der mit der Krümme eines Abtstabes geschmückt ist. Mit solchen Grenzsteinen wurde der Einflussbereich des Gladbacher Klosters markiert. Bis hier-hin hatte der Abt zu sagen. Dabei ging es um mehr als geistliche Herrschaft, handfeste wirtschaftliche Interessen waren im Spiel. Viele Höfe gehörten der Abtei und wurden in ihrem Auftrag und zu ihrem Gewinn bewirtschaftet. Mit dem Wirtschaftsbetrieb bestimmten die Mönche das Leben in der kleinen Stadt.
Ihre Einwohner hingen von der Regierungskunst des Abtes ab. Zwar ließ sich unter dem Krummstab gut leben, wie ein Sprichwort sagt, aber dennoch war die Macht des Abtes groß. Nur ungern teilte er sie mit dem Herzog von Jülich. Beiden mussten die Untertanen Gehorsam schwören.

974 waren Benediktinermönche mit ihrem Abt Sandrad an den Gladbach gezogen, um dort im Auftrag des ottonischen Kaiserhauses ein Kloster zu gründen. Dahinter verbargen sich politische Überlegungen. Die Macht des Kaisers musste im Westen abgesichert werden. Benediktiner eigneten sich besonders gut dafür, da sie seit ihrer Gründung geschickt Spiritualität, Politik und Kultur miteinander verknüpft haben. Die Regel des hl.Benedikt gilt als das Fundament
der christlichen Kultur in Europa. „Bete und arbeite“ sind die Stichworte, die eine unverwechselbare Symbiose eingingen. Vergessen wird meistens die Aufforderung der Regel, in den heiligen Schriften zu lesen. Wer betete, musste arbeiten. Aber wer arbeitete, hatte auch zu lesen. Aus diesem Grund beherbergte das Kloster Gladbach eine wertvolle Bibliothek und eine Lateinschule, die zumindest eine Möglichkeit für Bildung bot. Nachdem 1802 unter Napoleon die
Abtei aufgelöst wurde, blieben die Münsterkirche, die Prälatur des Abtes, die Heiligtumsfahrt und ein herausragender Reliquienschatz Zeugnisse für die benediktinische Vergangenheit. Zu Recht beschrieb früher die Amtskette des Mönchengladbacher Oberbürgermeisters die Entwicklung der Stadt in vier Buchstaben: A.M.A.I.: A Monachis Ad Industriam. oder von den Mönchen zur Industrie, prägnanter lässt sich die Geschichte der Stadt Mönchengladbach
kaum fassen.